Brut & Schlupf
Das Leben der Legehennen beginnt im Brutapparat. Die befruchteten Eier werden aus speziellen Zuchtbetrieben in die Brütereien gebracht. Hier werden sie bei 37- 37,8° Celsius ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt ca. 21 Tage. Da nur ca. die Hälfte der geschlüpften Küken weiblich ist und später Eier legt, werden die Küken von speziell ausgebildeten Personen (Sortierer) sofort nach dem Schlupf geschlechtsbestimmt. In klimatisierten Transportfahrzeugen werden die Hennenküken anschließend in die Aufzuchtställe gebracht, wo sie maximal bis zur 19. Lebenswoche gehalten werden.
Aufzucht
Vor der Einstallung werden die Ställe gründlich gereinigt und desinfiziert. Dies ist eine wichtige Voraussetzung um die Gesundheit der Tiere sicherzustellen. Der Aufzuchtstall ist für die Küken bestens vorbereitet. Die Raumtemperatur wurde auf 38 ° Celsius aufgeheizt, Futter und Wasser sind für die Küken sofort erreichbar. Die Aufzucht der Junghennenerfolgt in Deutschland in Boden- oder Volierenhaltung. Während der Aufzucht werden die Tiere auf die Haltungsbedingungen im Legestall vorbereitet. Dazu zählt auch ein umfangreiches Impfprogramm um die Tiere bestmöglich vor Krankheiten zu schützen.
Zwischen der 17. und 19. Lebenswoche werden die Junghennen in den Legestall übersiedelt.
Im Legestall
Unabhängig der Haltungsform können die Hennen im Legestall alle natürlichen Verhaltensweisen wie Scharren, Picken, Staubbaden und Aufbaumen ausleben. Dafür stehen Ihnen ein Scharrraum, Picksteine Sitzstangen zur Verfügung. Im Alter von 20-22 Wochen beginnen die Hennen zu legen. Bei Legebeginn sind die Eier noch klein und werden als Gewichtsklasse „S“ verkauft. Erst mit zunehmendem Alter der Hennen werden die Eier größer und damit auch schwerer. Ob eine Henne braune oder weiße Eier legt erkennt man übrigens an der Farbe der Ohrscheibe und nicht an der Farbe des Gefieders. Im Schnitt legt, ein Huhn in 12 Legemonaten ca. 300 Eier. Im Alter von 1,5 bis 2 Jahren endet das Leben einer Legehenne als Suppenhuhn.
Weitere Infos: Die Legehennenhalter
Haltungsformen
Biohaltung
- auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 0
- im Stall leben 6 Tiere pro m² Nutzfläche
- zusätzlich 4 m² Auslauffläche pro Tier
Freilandhaltung
- auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 1
- im Stall leben 9 Tiere pro m² Nutzfläche
- zusätzlich Wintergarten (bei festen Ställen)
- und 4 m² Auslauffläche pro Tier
Bodenhaltung
- auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 2
- im Stall leben 9 Tiere pro m² Nutzfläche
Kleingruppenhaltung
- auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 3
- Genehmigungen in Deutschland enden 2025
Brut & Schlupf
Das Leben der Masthähnchen beginnt im Brutapparat. Die befruchteten Eier werden aus speziellen Zuchtbetrieben in die Brütereien gebracht. Hier werden sie bei 37- 37,8° Celsius ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt ca. 21 Tage. In der Hähnchenmast wird in der Brüterei nicht nach Geschlecht sortiert, alle geschlüpften Küken - Hennen wie Hähne - werden zur Mast aufgezogen. Noch am Schlupftag werden die Mastküken in klimatisierten Kükentransportern in die Aufzuchtbetriebe gebracht.
Aufzucht
Die Aufzucht der Masthähnchen findet in Deutschland und in der EU ausschließlich in reiner Bodenhaltung statt. Vor jeder Einstallung werden die Ställe gereinigt, desinfiziert, eingestreut und auf ca. 33 °C aufgewärmt. Die Einstreu aus Stroh, Hobelspänen oder Dinkelspelzen dient als Schutz vor aufsteigender Kälte und bindet Ausscheidungen und Feuchtigkeit. Außerdem nutzen die Küken die Einstreu um ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Scharren, Picken oder Staubbaden auszuleben. Je nach angestrebtem Gewicht verbleiben die Masthähnchen 5 bis 6 Wochen im Stall. In dieser Zeit erreichen Sie ein Gewicht von 1,6 bis 2,5 kg. Pro m² Nutzfläche dürfen je nach Schlachtgewicht ca. 15-20 Tiere besetzt werden.
Optimale Versorgung durch moderne Stalltechnik
Moderne Stalltechnik ermöglicht eine kontinuierliche und störungsfreie Versorgung mit Futter und Wasser. Die Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen sind höhenverstellbar und lassen sich dadurch laufend auf die Größe der Tiere anpassen. Licht, Lüftung, Temperaturführung, Fütterung und Wasserversorgung sind computergesteuert. Über Sensoren werden diese Haltungsbedingungen ständig erfasst und an die mit Alter und Gewicht wechselnden Ansprüche der Hähnchen angepasst. Diese optimale Versorgung schafft ein gutes Stallklima und ermöglicht einen hohen Gesundheitsstandart. Die Tiere werden dazu von geschulten Fachkräften fortlaufend betreut.
Brut & Schlupf
Das Leben der Truthühner beginnt im Brutapparat. Die befruchteten Eier werden aus speziellen Zuchtbetrieben in die Brütereien gebracht. Hier werden sie bei 37,4-37,9° Celsius ausgebrütet. Nach 28 Tagen Brutzeit schlüpfen die Küken und werden noch in der Brüterei nach Geschlecht sortiert. Da Hahn und Henne unterschiedlich lange gehalten werden, erfolgt die Aufzucht getrennt. Truthühner stammen aus Nord- und Mittelamerika und sind die größten Vertreter der Hühnervögel. Im Deutschen sind die Bezeichnungen 'Truthahn' und 'Puter' Synonyme für die männlichen Exemplare dieser Spezies respektive 'Truthenne' und 'Pute' für die weiblichen.
Aufzucht
Die Küken werden noch am Tag des Schlupfes in die vorbereiteten Ställe verbracht. Da Putenküken besonders empfindlich gegen Kälte und Zugluft sind, brauchen Sie höhere Temperaturen im Stall und in den ersten Tagen besonders viel Aufmerksamkeit. Nach ca. 5 Wochen sind die Tiere so robust, dass sie keine Heizung mehr benötigen. Von da an werden die Tiere in Offenställen mit Jalousien gehalten. Dadurch steht ihnen ständig Frischluft und Tageslicht für eine vitale Entwicklung zur Verfügung.
Während Hennen bereits im Alter von 16 Wochen mit ca. 11 kg Lebendgewicht geschlachtet werden, bleiben Hähne bis zu 22 Wochen im Stall und bringen dann Schlachtgewichte von imposanten 22-23 kg auf die Waage.
Charakterkopf mit ausgeprägtem Spieltrieb
Im Gegensatz zu den meisten anderen Vögeln haben Truthühner keine Federn an Kopf und Hals. Die Haut ist an diesen Stellen teils leuchtend blau und rot gefärbt und schillert bei älteren Tieren besonders prächtig. Der mittig aus der Stirn wachsende Stirnzapfen erreicht bei Hähnen oft eine Länge von gut 15 cm. Eine weitere Besonderheit der Puten ist ihr ausgeprägter Spieltrieb. Deshalb wird ihnen in den Ställen auch diverses Beschäftigungsmaterial angeboten - meist Strohballen oder Picksteine, aber auch schon mal eine von der Decke hängende ausgediente Jeans.
Zudem sind sie gesellig und äußerst neugierig. Kommt ein Besucher in den Stall, fliehen die Tiere nicht, sondern kommen ganz nah und nehmen den Besucher genau "unter die Lupe".
Enten - Brut & Schlupf
Auch das Leben der Enten beginnt im Brutapparat. Die befruchteten Eier werden aus speziellen Zuchtbetrieben in die Brütereien gebracht. Hier werden sie bei ca. 37,0-37,8° Celsius ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt bei den meisten Rassen ca. 28 Tage, bei Warzenenten (Flugenten) 33-35 Tage. Eine Sortierung nach dem Geschlecht erfolgt bei den Enten nicht. Weibliche und männliche Tiere werden gemeinsam aufgezogen. In der Natur verlassen brütende Enten und Gänse ihr Gelege mehrmals täglich für bis zu 1 Stunde. In dieser Zeit kühlen die bebrüteten Eier regelmäßig immer wieder ab. Dieser Vorgang wird im Brutapparat durch periodische Kühlung oder Besprühen der Eier mit kaltem Wasser nachgeahmt und ist für einen erfolgreichen Brutvorgang notwendig.
Enten - Aufzucht
Von der Brüterei folgt noch am Schlupftag die Auslieferung, in klimatisierten Kükentransportern, in den Aufzuchtbetrieb. Dort erwartet sie ein dick mit Stroh eingestreuter und auf 35°C vorgewärmter Stall. Nach ca. 3 Wochen im Aufzuchtabteil werden die heranwachsenden Enten in einen deutlich größeren Stall umgesetzt. Die Anfangstemperatur wird im weiteren Verlauf um 1°C pro Tag abgesenkt und nahezu täglich wird frisches Stroh nachgestreut. Enten gehören zum Wassergeflügel. Um ihnen auch im Stall die Möglichkeit zu geben ihr arteigenes Verhalten auszuleben, werden ihnen ab dem 21. Tag Kopftauchbecken zur Verfügung gestellt. So können die Enten ihren Schnabel und ihre Nasenlöcher regelmäßig mit Wasser spülen.
Nach ca. 6 Wochen haben die Tiere das gewünschte Schlachtgewicht von 3,2 - 3,5 kg erreicht.
Gänse - Brut & Schlupf
Das Leben der Gänse beginnt ebenfalls im Brutapparat. Die befruchteten Bruteier werden aus speziellen Zuchtbetrieben in die Brütereien gebracht. Hier werden sie bei ca. 37,3-37,8° Celsius ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt ca.30 - 32 Tage. In der Gänseaufzucht wird nicht nach Geschlecht unterschieden, da speziell an Weihnachten eine große Breite an Schlachtgewichten nachgefragt wird.
Etwa 2 Tage vor dem Schlupf beginnen die Küken im Brutei miteinander zu kommunizieren. Sie geben „Klicklaute“ von sich, wodurch nach einiger Zeit alle Küken im Brutschrank stimuliert werden, mit dem Aufbrechen der Eischale zu beginnen. So erfolgt ohne Zutun des Züchters eine natürliche Synchronisation des Schlupfes.
Gänse - Aufzucht
Vor allem in den ersten Lebenstagen benötigen die Küken viel Wärme, ausreichenden Zugang zu Frischwasser und die volle Aufmerksamkeit der Betreuer. Da sie, wie alle Geflügelküken, ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können und noch sehr empfindlich gegen Zugluft sind, wird der Stall sorgfältig temperiert. Ab einem Alter von 3 Wochen kommen die Gänse stundenweise aus dem Aufzuchtstall ins Freiland.
Mit ca. 8 Wochen sind sie komplett durchgefiedert und flügge und können ab jetzt ganztägig auf der Weide bleiben. Ein fester Unterstand genügt als Wetterschutz und abendliche Futterstelle.
Bei ausreichender Weidefläche sind Gänse als genügsame Futterverwerter sogar weitgehend „Selbstversorger“ auf Grünland und abgeernteten Ackerflächen. Die Gänse werden im Alter von 24 - 32 Wochen geschlachtet.
Von den 400 g Gänsefleisch, die jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr verzehrt, stammen nur ca. 20% aus heimischer Produktion.
Brut & Schlupf
Straußenhennen legen Ihre Eier in das vom Straußenhahn angelegte Nest, wo sie täglich eingesammelt und vom Straußenhalter in die Brüterei gebracht werden. Eine Straußenhenne kann in der Saison (ca. von März – September) zwischen 40 und 100 Eier legen. Das Leben der Straußenküken beginnt in der Regel im Brutapparat bei einer Temperatur von ca. 35,5° - 37,2° Celsius. Aus den 1,4 – 2 kg schweren Straußeneiern schlüpfen nach ca. 42 Tagen Brutzeit 800 – 1000 g „kleine“ Straußenküken.
Dabei muss die außergewöhnlich dicke Schale vom Küken mit dem Nacken und den Beinen aufgesprengt werden. Ein regelrechter Kraftakt!
Aufzucht
Straußenküken benötigen in den ersten Lebenstagen eine helle, warme und trockene Umgebung. Mit zunehmendem Alter muss den Küken eine entsprechende Weidefläche mit Zugang zum Stall zur Verfügung gestellt werden. Die Aufzucht der Strauße erfolgt in Gruppen. Dabei erfolgt die Zusammenstellung der Gruppen nicht nach Geschlecht, sondern nach Alter und Größe.< Mit 15 bis 18 Monaten haben die Jungstrauße ein Schlachtgewicht von 100 bis 120 kg erreicht. Im Alter von 2,5 bis 3 Jahren werden Strauße geschlechtsreif. Die Tiere, die für die weitere Zucht vorgesehen sind, werden dann in sogenannten Trios von 2 Hennen und einem Hahn gehalten.
In Deutschland werden alle Strauße in Freilandhaltung gehalten. Die witterungsunempfindlichen Vögel verbringen die meiste Zeit des Tages auf den großzügigen Weideflächen. Als Rückzugsort und Futterstelle genügt ihnen ein ständig zugänglicher Unterstand.
Kann der Vogel Strauß eigentlich fliegen?
Der Strauß ist mit einer Kopfhöhe von 2 m – 2,7 m und einem Gewicht von bis zu 150 kg der gegenwärtig größte Vogel unserer Erde und gehört zu den Laufvögeln. Laufvögel besitzen Federn und zurückgebildete Flügel, sind aber flugunfähig. Aufgrund der fehlenden Flugmuskulatur werden sie auch als Flachbrustvögel bezeichnet. Als Ausgleich haben sie sich zu guten Läufern entwickelt, mit langen und sehr kräftigen Beinen, die sie zu großen Geschwindigkeiten und Sprüngen befähigen.
In Fluchtsituationen erreicht der Vogel Strauß in der Spitze Geschwindigkeiten bis über 70 km/h.
.... und Co.
Neben den Straußen (drei Arten) gehören zu den Laufvögeln vier weitere Familien. Dies sind die Emus (eine Art), die Nandus (zwei Arten), die Kasuare (drei Arten) und die Kiwis (fünf Arten).
Zum Sondergeflügel zählen wir in Bayern noch die Wachteln, Perlhühner und Fasane. Deren Eier bzw. Fleisch wird überwiegend im Gourmetbereich angeboten.